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Schlafstörungen

Schlaflosigkeit: Mal wieder kein Auge zubekommen?

Viele Menschen denken, Sie leiden an Schlaflosigkeit. Sie auch? Dann sollten Sie bereits an dieser Stelle wissen, dass Sie vielleicht gar nicht so unnormal schlafen, wie Sie denken. 

Natürlich kann es auch sein, dass Sie an Schlafstörungen leiden und diese körperliche oder psychische Ursachen haben. Aber bevor Sie den Teufel an die Wand malen, versuchen Sie es erst einmal mit harmlosen Methoden, schneller und beruhigter einzuschlafen. 

Sie leiden unter Schlafstörungen – oder doch nicht?

Sie sind sich unsicher, ob Sie Ihre Schlafprobleme schon Schlafstörungen nennen können? Machen Sie einen kurzen Test und wir empfehlen Ihnen die nächsten Schritte.

Was tun gegen Schlaflosigkeit

Im Schnitt schläft ein erwachsener Mensch rund acht Stunden täglich. Wir brauchen einen erholsamen Schlaf, um im Alltag zu funktionieren. Fehlt der ruhige Schlaf, bekommen wir es mit Symptomen der Schlaflosigkeit zu tun, wie beispielsweise Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche oder auch psychischen Erkrankungen. 

Um diesen vorzubeugen gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Als erstes ist es wichtig, die Ursache für die Schlafstörungen zu finden. Diese sind teilweise sogar behebbar und Sie können wieder ohne Probleme ein- und durchschlafen. 

Ansonsten kann es hilfreich sein für eine gute Schlafhygiene zu sorgen. 

Hier haben wir noch ein paar weitere hilfreiche Tipps für Sie, wie Sie wieder zu einem erholsamen Schlaf finden:

  • Verhaltenstherapie
  • Medikamentöse Behandlung
  • Hausmittel
  • Schlafhygiene pflegen

Wie oft ist es normal in der Nacht aufzuwachen?

Ob bei Ihnen eine Schlafstörung vorliegt oder nicht, können Sie bei diesem Test ganz einfach selbst herausfinden. Viele Menschen wissen gar nicht, dass Sie unter Schlaflosigkeit leiden, weil sie denken, es sei normal mehrfach in der Nacht aufzuwachen. Doch wie oft ist normal?

Nachts aufzuwachen ist vollkommen normal Schlafforscher haben herausgefunden, dass die meisten Menschen pro Nacht bis zu 28 Mal wach werden. Diese Wachphasen sind sehr kurz und werden oft auch gar nicht wahrgenommen von uns selbst. De facto gibt es gar keine Durchschlafstörungen, sondern lediglich Einschlafstörungen und Schlaflosigkeit. 

Was hilft gegen Schlaflosigkeit: Bekannte und bewährte Hausmittel

Wer an Schlaflosigkeit leidet, sollte zuerst einmal zu den klassischen Hausmitteln greifen, statt zu Medikamenten – verschreibungspflichtige Medikamente erhalten Sie sowieso nur mit einem Rezept. Das ist auch gut so, denn die Behandlung gegen Schlafstörungen sollte möglichst optimal auf Sie eingestellt sein.

Verlassen Sie sich nicht zu lange auf Hausmittel: Oftmals helfen diese bereits, etwas Ruhe in den Einschlaf-Rhythmus zu bringen – dann sind sie natürlich sehr hilfreich, helfen Sie allerdings nicht weiter – machen Sie möglichst bald einen Termin beim Hausarzt und nehmen Sie Ihre Schlafstörungen ernst.

Hier einige der bekanntesten Hausmittel: 

Hausmittel Zugesprochene Wirkung Unsere Einschätzung 
Glas warme Milch mit Honig Milch enthält das Hormon Melatonin sowie die Aminosäure Tryptophan, beide Substanzen wirken schlaffördernd Die Dosierung von Melatonin ist äußerst gering, lediglich der Placeboeffekt kann helfen 
SchlafhygieneEin entsprechender Wandel von Gewohnheiten unterstützt den natürlichen Tag-Wach-Rhythmus Wie Sie die Methoden der Schlafhygiene effektiv nutzen, zeigt Ihnen der Beitrag speziell zu diesem Thema 
Schokolade als Betthupferl Schokolade enthält die Aminosäure Tryptophan, die wie bei Milch eine schlaffördernde Wirkung verspricht Je dunkler die Schokolade, desto mehr Koffein ist darin enthalten, daher nicht als Betthupferl zu empfehlen 
Walnüsse, Mandeln, Kirschen Enthalten allesamt Melatonin, das einen ruhigen Schlaf begünstigt Als kleiner Snack vor dem Schlafengehen sinnvoll
Tee mit KatzenminzeBeruhigende Wirkung, kommt auch bei Verdauungsbeschweren zum Einsatz, ätherischen Öle und Alkaloide wirken schlaffördernd Wichtige Heilpflanze, die das Einschlafen durchaus positiv beeinflusst
EinschlafmusikTrägt bei entsprechender Lautstärke zur Entspannung beiKann bedenkenlos als Einschlafhilfe eingesetzt werden

Welches pflanzliche Mittel hilft bei Schlaflosigkeit?

Sollten die klassischen Hausmittel nicht wirken, dann probieren Sie es doch mal mit pflanzlichen Mitteln. Baldrian zum Beispiel ist bekannt für seine beruhigende Wirkung und wird oft in Form von Dragees als Einschlafmittel verkauft. 

Bezeichnung Wirkung
BaldrianBeruhigend, aber nicht betäubend, als Tee, Dragees, Kapseln und Tabletten erhältlich 
Hopfen Stark beruhigender Wirkstoff in Hopfenzapfen, als Tee oder Schlafkissen anwendbar
MelisseBlätter und Öl wirken beruhigend und verdauungsfördernd, mehrere Tassen Melissenblättertee täglich empfohlen 
Lavendel 2 Tassen Lavendenblütentee täglich empfohlen, wirkt schlaffördernd 
Passionsblume Wirkt herzstärkend, beruhigend und krampflösend, Passionsblumenkraut ist häufig in Teemischungen enthalten 
Johanniskraut Als pflanzliches Antidepressivum bekannt kann Nachtschlaf fördern, als Tee, Kapseln und Dragees erhältlich 

7 Tipps gegen Schlaflosigkeit in der Schwangerschaft

Vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft leiden viele Frauen unter Schlaflosigkeit. Das ist völlig normal, denn gerade in dieser Phase bildet der Körper das Stillhormon Prolaktin. Dieses Hormon sorgt dafür, dass Sie weniger tief schlafen und öfter aufwachen. Eine kleine Vorbereitung auf die ersten Monate, wenn das Baby erstmal da ist. 

Wir haben für Sie 7 Tipps zusammengestellt, mit denen Sie der Schlaflosigkeit vorbeugen können: 

  1. Die richtige Schlafposition finden: Gewöhnen Sie sich bereits in den ersten Monaten der Schwangerschaft an, auf der linken Seite einzuschlafen. Diese Position entlastet Ihren Körper am besten. Außerdem wird Ihr Baby in dieser Lage optimal mit Sauerstoff und allen wichtigen Nährstoffen versorgt und Sie können ohne Sorgen und Ängste einschlafen. 
  2. Entspannung: Warme Bäder, Massagen oder Einschlafmusik helfen Ihnen zu entspannen. 
  3. Bewegung: Auch in der Schwangerschaft kann Bewegung Ihnen dabei helfen, ruhiger einzuschlafen. 
  4. Auf schwere Mahlzeiten verzichten: Nach 18 Uhr sollten Sie auf schwere Nahrung verzichten und nur noch leichtere Mahlzeiten zu sich nehmen. Das Abendessen sollte leicht verdaulich sein und idealerweise spätestens drei Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen werden. 
  5. Ängsten vorbeugen: Viele Schwangere quälen sich vor allem durch Ihre Ängste mit Schlaflosigkeit. Beugen Sie denen vor, indem Sie ausführlich mit Ihrem Gynäkologen sprechen, meditieren oder sich beruhigende Hobbys suchen. 
  6. Akupunktur: Hebammen empfehlen bei Schlaflosigkeit oftmals Akupunkturbehandlungen. 
  7. Positive Gedanken: Schwangere träumen oft sehr lebendig und haben Albträume. Mit positiven Gedanken vor dem Einschlafen beugen Sie diesen vor.

Aktuell: CBD Öl bei Schlafstörungen? Erste Studien machen Hoffnung, mehr dazu unter: CBD bei Schlafstörungen – wie sinnvoll ist das?

Schlaflosigkeit?

Schlaflosigkeit wird oft durch zu hohe Erwartungen an den Schlaf ausgelöst. Sie müssen nicht acht Stunden durchschlafen. Es ist okay, länger als 15 Minuten zum Einschlafen zu brauchen. Und viele Menschen schlafen an drei bis vier Tagen pro Woche etwas schlechter – alles kein Grund zur Beunruhigung. Gehen Sie gelassener an Ihren Schlaf heran, nehmen Sie es, wie es kommt und Sie werden allein durch diese Gedanken deutlich besser schlafen. 

Tanja Hauf | Schlafstörungen Selbsthilfe

Tanja Hau

Hat die Initiative Schlafstörungen Selbsthilfe gestartet

Frau Hau hat auf Grund von eigenem Leidensdruck das Selbsthilfe-Portal „Schlafstörungen Selbsthilfe“ ins Leben gerufen. Sie und externe Schlafexperten, Ärzte und Psychologen freuen sich auf Ihre Fragen, Anregungen und Kommentare an info[at]schlafstoerung-selbsthilfe.org.

Verwendete Literatur und weitere Quellen