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Schlafstörungen

Was ist das Restless-Legs-Syndrom (RLS, unruhige Beine)?

Das „Syndrom der unruhigen Beine“, auch Restless-Legs-Syndrom genannt, betrifft 3 – 10 von 100 Menschen, davon mehr Frauen als Männer. Was das genau ist, woher es kommt, welche Behandlungen in Frage kommen, lesen Sie auf dieser Seite. 

  • Restless-Legs-Syndrom (RLS) bedeutet das Syndrom der unruhigen Beine
  • Dies zeigt sich durch abendliche bis nächtliche Unruhe in den Beinen, die sich nur kurzfristig durch Bewegung, Massagen, Wechselduschen lindern lässt
  • Die genauen Ursachen sind nicht geklärt
  • Verschiedene Möglichkeiten einer medikamentösen Behandlung sind möglich
  • Tipps zur Selbstbehandlung inklusive Video

Was ist RLS (Restless-Legs-Syndrom)?

Das Restless-Legs-Syndrom, auch RLS, unruhige Beine, oder Wittmaack-Ekbom-Syndrom, verursacht eine quälende Unruhe und Spannung in den Beinen, eventuell auch ein Kribbeln, Ziehen oder Stechen. Es können auch die Arme betroffen sein, das ist allerdings seltener der Fall. RLS tritt meistens in Ruhe auf, also abends und nachts, weshalb man nicht schlafen kann. Sie führen somit zu einer Schlafstörung. Bewegung bringt kurze Linderung. 

Die Häufigkeit wird auf 3-10 von 100 Menschen geschätzt, dabei betrifft es mehr Frauen als Männer, es kann aber auch Kinder betreffen, wobei die Beschwerden dann mit Wachstumsschmerzen oder der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) verwechselt werden können.

Sie leiden unter Schlafstörungen – oder doch nicht?

Sie sind sich unsicher, ob Sie Ihre Schlafprobleme schon Schlafstörungen nennen können? Machen Sie einen kurzen Test und wir empfehlen Ihnen die nächsten Schritte.

Wie fühlt sich RLS an? Was sind typische Anzeichen?

Typische RLS-Anzeichen sind:

  • Ein unangenehmes Spannungsgefühl, ein Prickeln, Reißen oder Stechen in den Beinen, eventuell auch in den Armen
  • Ein ständiges Bedürfnis, die Beine zu bewegen und zu dehnen
  • Die Symptome treten abends und nachts auf, wenn man sich eigentlich ausruhen und schlafen will
  • Durch Bewegung gibt es eine kurze Linderung. Manchmal hilft auch eine kalte Beindusche, allerdings hält dies nie lange an. 
  • Schlafmangel durch die Unruhe, am Tag Erschöpfung und Müdigkeit 
  • Durchschlafstörungen

Woher kommt das RLS und ist RLS gefährlich?

Leider sind die genauen Ursachen noch nicht geklärt. Es ist möglich, dass die Nachrichtenübermittlung im Nervensystem gestört ist. 

Es wird angenommen, dass es oft vererbt wird. Außerdem kann das RLS durch andere Erkrankungen oder Einflüsse auftreten, wie zum Beispiel:

  • Eisenmangel
  • Nierenfunktionsstörung
  • Schwangerschaft
  • Neurologische Erkrankungen wie Polyneuropathie oder Morbus Parkinson
  • Einnahme von Medikamenten, zum Beispiel gegen Depression oder Übelkeit

Gefährlich ist das Restless-Legs-Syndrom allerdings nicht. Die Lebensqualität ist zwar erheblich beeinträchtigt, aber es gab bisher noch keine Todesfälle, die im direkten Zusammenhang mit dem Syndrom standen.

Diagnose vom Restless-Legs-Syndrom

Die Diagnose kann nur ein Arzt vornehmen anhand der Symptomatik. Dazu müssen verschiedene Kriterien erfüllt sein. 

Der behandelnde Arzt führt ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten, untersucht körperlich und nimmt Blut ab, um den Eisenwert und die Nierenfunktion zu überprüfen. Bei unklaren Fällen besteht auch die Möglichkeit, in einem Schlaflabor untersucht zu werden oder durch eine einmalige Gabe eines Medikaments einen Test zu machen. 

Was hilft bei Schlafstörungen weiter?

Hausmittel, verschreibungspflichtige Schlafmittel oder CBD? Welche Medikamente und Maßnahmen in Ihrer Schlafsituation weiterhelfen, finden Sie in einem kurzen Test heraus:

Behandlung: Welche Medikamente bei Restless-Legs-Syndrom?

Wenn die Ursache bekannt ist, wird diese gezielt behandelt, wie zum Beispiel beim Eisenmangel. Oder es werden Medikamente ausgetauscht/ abgesetzt, die das Syndrom auslösen können. Meistens ist die Ursache unbekannt, deshalb wird mit verschiedenen Medikamenten versucht, Linderung zu verschaffen. Die Behandlung vom RLS ist ähnlich, wie die Therapie bei anderen Schlafstörungen. 

Behandlung mit dopaminhaltigen Medikamenten

Das Medikament L-Dopa wird im Gehirn zu Dopamin umgewandelt, was auf die Kommunikation der Nervenzellen wirkt. Dopaminhaltige Mittel werden auch bei Parkinson angewendet. Dies bringt bei RLS häufig schnelle Linderung. 

Behandlung mit opiate-haltigen Medikamenten 

Weitere Medikamente, wie Benzodiazepine und Antiepileptika können wirken, weil sie muskelentspannend und schlaffördernd wirken.

Was kann ich selbst machen?

Viele Patienten können sich selbst Linderung verschaffen:

  • Tagsüber körperliche Bewegung, Stretching, Gymnastikübungen, Massagen, Bürsten der Beine
  • Verursachende Medikamente sollen gewechselt oder abgesetzt werden
  • Wechselduschen vorm Schlafengehen
  • Einige Stunden vor dem Schlafengehen Nikotin, koffeinhaltige Getränke, Alkohol, Stress, körperliche Belastung vermeiden
  • Verzicht auf Mittagsschlaf
  • Vermeiden Sie ein reichhaltiges Abendessen, versuchen Sie es doch mal mit einem Imbiss
  • Feste Schlafzeiten können auch helfen
  • Austausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen

Hier ein Video, wie man sich selbst helfen kann:

https://www.youtube.com/watch?v=BRDjtQsJt1g

Hier finden Sie einen Online-Selbsttest zur Vertiefung weiterer Informationen rund um das Thema Schlafstörungen.

Was hilft bei Schlafstörungen weiter?

Reicht ein Glas warme Milch mit Honig, müssen es zwingend Benzodiazepine sein? Wir schauen uns in einem kurzen Test mit Ihnen mögliche Behandlungen gegen Ihre Schlafstörungen an.

Tanja Hauf | Schlafstörungen Selbsthilfe

Tanja Hau

Hat die Initiative Schlafstörungen Selbsthilfe gestartet

Frau Hau hat auf Grund von eigenem Leidensdruck das Selbsthilfe-Portal „Schlafstörungen Selbsthilfe“ ins Leben gerufen. Sie und externe Schlafexperten, Ärzte und Psychologen freuen sich auf Ihre Fragen, Anregungen und Kommentare an info[at]schlafstoerung-selbsthilfe.org.

Verwendete Literatur und weitere Quellen