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Schlafstörungen

Therapie von Schlafstörungen? So kann man Schlafstörungen behandeln

Rund acht Stunden täglich schläft ein erwachsener Mensch im Durchschnitt: Das entspricht ungefähr einem Drittel des Tages. 

Wenn es zu Schlafstörungen kommt, ist das nicht nur sehr unangenehm, sondern kann langfristig auch ernsthafte gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.

Sie leiden unter Schlafstörungen – oder doch nicht?

Sie sind sich unsicher, ob Sie Ihre Schlafprobleme schon Schlafstörungen nennen können? Machen Sie einen kurzen Test und wir empfehlen Ihnen die nächsten Schritte.

Es gibt viele verschiedene Mittel und Möglichkeiten, mit denen Sie Schlafstörungen beseitigen und Ihre Schlafqualität fördern können. Hierzu gehört zum Beispiel die kognitive Verhaltenstherapie, aber auch eine aktive Änderung der eigenen Schlafgewohnheiten. 

Die Anwendung von Schlafmitteln kommt im Allgemeinen nur bei schweren und lang anhaltenden Schlafstörungen vorübergehend in Frage. 

Welche Ansätze gibt es zur Behandlung von Schlafstörungen? 

In der Regel ist es gar nicht allzu schwer, die Ursache für unruhige Nächte ausfindig zu machen. Bereits die Veränderung einiger Lebensgewohnheiten sowie eine gute Schlafhygiene können wieder für einen erholsamen Schlaf sorgen. Wenn es konkrete physische Auslöser für länger anhaltende Schlafstörungen gibt, kann eine entsprechende medizinische Therapie exakt bei den Ursachen ansetzen und den angestrebten Erfolg mit sich bringen. 

Doch wie kann man Schlafstörungen behandeln? Mit den folgenden Maßnahmen können großartige Ergebnisse erzielt werden: 

  • Schlafhygiene pflegen 
  • Verhaltenstherapie von Schlafstörungen 
  • Medikamentöse Behandlung 
  • Hausmittel 

Wie wichtig ist eine gute Schlafhygiene? 

Ausreichender Schlaf ist eine Grundvoraussetzung für eine gute körperliche Gesundheit und ein gutes Wohlbefinden. Wer schlecht schläft, startet nicht erholt in den neuen Tag und ist vermindert leistungs- und konzentrationsfähig. Für eine erholsame Nachtruhe ist jedoch eine gute Schlafhygiene essentiell wichtig und dafür kann jeder Einzelne eine ganze Menge selbst tun, so beispielsweise: 

  • nur bei Müdigkeit schlafen gehen
  • für einen ruhigen und abgedunkelten Schlafraum sorgen
  • für ein wohltemperiertes Schlafklima sorgen: Die ideale Raumtemperatur zum Schlafen sollte zwischen 15 und 18 Grad Celsius liegen. 
  • Angenehme Abend- und „Zu-Bett-Geh“-Rituale
  • Geregelte Schlafenszeiten. 

Alle Faktoren, die Ihren Schlaf beeinträchtigen oder stören könnten, sollten vermieden werden, so zum Beispiel zu langes Aufbleiben oder der späte Genuss anregender Substanzen wie Kaffee, Schwarztee oder Energydrinks. Gesundheitsexperten empfehlen bereits ab 16 Uhr nachmittags keinen Kaffee mehr zu trinken. Auch wenn dies beim Mittagstief schwer fällt, sollten Sie diese Empfehlung einmal probieren. 

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie im Patientenratgeber PDF der DGSM (Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin) zu Ein- und Durschlafstörungen.

Kognitive Verhaltenstherapie 

Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine ernstzunehmende Alternative zu Psychopharmaka. Mit gezielten Programmen aus dieser kognitiven Verhaltenstherapie konnten Schlafmediziner bereits sehr gute Erfahrungen machen und das sogar bei hartnäckigen Schlafstörungen. In wissenschaftlichen Studien zeigte sich, dass diese mindestens genauso erfolgreich sind wie die Behandlung mit Schlafmitteln. Den betroffenen Menschen wird geholfen, die Schlafmuster und die eigenen Gewohnheiten zu verändern und auf diese Weise wieder zu einem erholsamen Nachtschlaf zu finden. 

Eine Verhaltenstherapie kann des Weiteren die medizinische Behandlung physischer Ursachen wirksam ergänzen. 

Verhaltenstherapien kommen bei Stress, Burnout sowie psychischen Krankheiten wie etwa Depressionen bereits standardmäßig zur Anwendung. Ebenso kann eine Schlafstörung durch Angst entstehen: Auch hier zeigt die kognitive Verhaltenstherapie sehr gute Resultate. Wenn Sie schon länger mit Schlafstörungen zu kämpfen haben, versuchen SIe doch mal ein paar Probestunden bei einem Therapeuten – schaden kann es auf keinen Fall.

Schlafmittel Medikamente

Medikamentöse Therapie

Diverse Medikamente für Schlafstörungen können zur Anwendung kommen – angefangen von pflanzlichen Mitteln, sogenannten Phytopharmaka bis hin zu sehr starken Barbituraten. Letztere kommen heutzutage aber kaum mehr zur Anwendung. Die am häufigsten von Ärzten verschriebenen Schlafmitteln sind die sogenannten Benzodiazepine, dicht gefolgt von Neuroleptika und Antidepressiva. 

Diese Arzneimittel Präparate dürfen nur über einen begrenzten Zeitraum eingesetzt werden, da sie ein hohes Suchtpotenzial haben und zahlreiche unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen können. 

Sehr viele Menschen, die auf solche Medikamente zur Behandlung von Schlafstörungen zurückgreifen, sind auch noch am Tag nach der Einnahme unkonzentriert und schläfrig. Demzufolge ist auch ihre Reaktionsfähigkeit stark beeinträchtigt. Das kann vor allem für ältere Personen gefährlich werden, denn hier erhöht sich die Sturz-, Unfall- und Verletzungsgefahr. 

Medikamentöse Schlafmittel – auch rezeptfreie pflanzliche Präparate – sollten aus diesem Grund immer nach vorheriger Absprache mit dem Arzt eingenommen werden. 

Pflanzliche medikamentöse Präparate können aber durchaus sehr gute Erfolge bei der Behandlung von Schlafstörungen haben: Mittel mit Wirkstoffen wie Baldrian oder Hopfen können die Einschlafzeit verkürzen und die Schlafqualität deutlich steigern. Die Grundvoraussetzung ist hier jedoch, dass den Schlafstörungen keine körperlichen Ursachen zugrunde liegen. 

Was hilft bei Schlafstörungen weiter?

Hausmittel, verschreibungspflichtige Schlafmittel oder CBD? Welche Medikamente und Maßnahmen in Ihrer Schlafsituation weiterhelfen, finden Sie in einem kurzen Test heraus:

Welche Hormone bei Schlafstörungen? 

Das menschliche Gehirn steuert den komplexen Schlaf-Wach-Rhythmus und bedient sich dabei zweier Hormone: Das Melatonin gilt als Schlafhormon. Es wird vom Körper bei Dunkelheit ausgeschüttet und macht müde. Das Hormon Cortisol ist sozusagen der Gegenspieler des Melatonins und spielt beim Aufwachen eine zentrale Rolle. 

So können diverse hormonelle Beschwerden oder Dysbalancen im Hormonhaushalt zu Schlafstörungen führen: Die Hirnanhangsdrüse, die Nebennieren, aber auch die Schilddrüse können – wenn sie erkranken – den Hormonhaushalt gehörig aus der Balance bringen und somit Schlafstörungen hervorrufen. 

Schlafstörung – was tun? Diese Hausmittel unterstützen das Ein- und Durchschlafen!

Zahlreiche Menschen greifen bei Schlafproblemen zu medikamentösen Präparaten, doch es gibt auch einige bewährte Hausmittel gegen Schlafstörungen, die ausgezeichnete Resultate hervorbringen können. Trinken Sie beispielsweise ein Glas warme Milch mit Honig oder genießen Sie vor dem Zubettgehen eine Baldriantee. Nehmen Sie ein heißes Entspannungsbad und greifen Sie auf Badezusätze wie Lavendel, Melisse oder Baldrian zurück. 

Ebenso können Hopfen- und Melissen-Tee positive Auswirkungen auf den Nachtschlaf haben. Eine weitere Möglichkeit gegen Schlafstörungen ist, ein Kräuterkissen mit angenehmem Melissen- oder Hopfenduft unter das Kopfkissen zu legen: Auch das wirkt beruhigend und kann beim Ein- und Durchschlafen gezielt helfen. 

Schlafstörungen was tun? Hausmittel gegen Schlafstörungen: https://www.gesundheitsinformation.de/schlafstoerungen.2179.de.html#behandlung

Wann mit Schlafstörungen zum Arzt gehen? 

Phasen, in denen man schlechter oder weniger schläft, kennt vermutlich jeder Mensch. Wenn diese Phasen bei Ihnen jedoch länger als vier Wochen andauert oder wöchentlich häufiger als dreiMal auftritt, müssen die Ursachen genauer abgeklärt werden. 

Eine zentrale Anlaufstelle bei lang anhaltenden Schlafstörungen ist immer der Hausarzt. Er kann die Schlafstörung Ursachen genauer unter die Lupe nehmen und einen exakten Behandlungsplan erstellen. In einigen Fällen können organische Erkrankungen zu Schlafstörungen führen, in anderen Fällen wiederum können psychische Gründe der Schlaflosigkeit zugrunde liegen. 

Sie leiden unter Schlafstörungen – oder doch nicht?

Sie sind sich unsicher, ob Sie Ihre Schlafprobleme schon Schlafstörungen nennen können? Machen Sie einen kurzen Test und wir empfehlen Ihnen die nächsten Schritte.

Fazit: Wie kann man Schlafstörungen behandeln? 

Neben dem Hausarzt, der pflanzliche und medikamentöse Mittel zur Behandlung von Schlafstörungen verschreiben kann, sind auch viele Selbstmaßnahmen hochwirksam. Versuchen Sie doch mal den Besuch einer Selbsthilfegruppe. Solche Selbsthilfegruppen sind für die Betroffenen eine sehr große Unterstützung und Bereicherung, denn sie sehen dadurch, dass sie mit ihrem Leid und Ihren Beschwerden nicht alleine sind.

Gleichzeitig bieten Selbsthilfegruppen die Möglichkeit des Informations- und Erfahrungsaustausches, sodass Sie Ihre Schlafstörungen vielleicht bald schon los sind. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf unserer Adressen-Übersicht.

Tanja Hauf | Schlafstörungen Selbsthilfe

Tanja Hau

Hat die Initiative Schlafstörungen Selbsthilfe gestartet

Frau Hau hat auf Grund von eigenem Leidensdruck das Selbsthilfe-Portal „Schlafstörungen Selbsthilfe“ ins Leben gerufen. Sie und externe Schlafexperten, Ärzte und Psychologen freuen sich auf Ihre Fragen, Anregungen und Kommentare an info[at]schlafstoerung-selbsthilfe.org.